➡️ Das 1x1 der Baudokumentation

🗓️ 14.05.2024 ⏱️15.00 - 16.30 Uhr


#012 Weiterbildung im digitalen Zeitalter

#012 Weiterbildung im 
digitalen Zeitalter

Gastartikel von Simone Engelhard  -   06. März 2020
Geschäftsführende Gesellschafterin der [lernglust] 

Wie verändert sich Wissensvermittlung, Weiterbildung und Lernen in unserer modernen Welt?


Wenn wir an „Lernen“ denken, fallen uns oft Situationen aus unserer Schulzeit ein. Verstaubte Klassenzimmer, Büffeln für den nächsten Mathe-Test oder nervenaufreibende Momente vor der Zeugnisübergabe. Wer kennt das nicht? 

Wir haben uns mit Themen beschäftigt, weil diese im Lehrplan standen und weil unser Lehrer das so wollte. 

Heute, wo Informationen 24/7 fast überall auf der Welt zur Verfügung stehen und uns Google (fast) jede Frage beantworten kann, braucht es ein anderes Lernverständnis. Vorratslernen ist aufgrund der Halbwertszeit von Wissen nicht mehr zeitgemäß und zielführend. 

Weiterbildung sollte „im moment of need“ stattfinden.


Also dann, wenn Wissen situationsbedingt benötigt wird: passend zu meinen Herausforderungen und Wissenslücken.

Weiterbildung wird nachhaltiger, wenn sie mit arbeitsrelevanten Problemen und Aufgabenstellungen im jeweiligen Kontext arbeiten. 

Was nützt mir als Bauingenieur oder Architekt eine Projektmanagement-Schulung, wenn es in der Schulung inhaltlich um die Projektierung eines neuen Personalprozesses geht und ich zur Zeit aber Bauablaufstörungen auf einer Baustelle habe?


Lernverständnis im digitalen Zeitalter


Effektives Lernen wird durch die heutige Schnelllebigkeit und den stetigen Wandel ein lebensbegleitender Prozess!


Deshalb meine Wunschvorstellung von Weiterbildung: 

Mit innovativen, kollaborativen Micro-Formaten passend für den jeweiligen Arbeitsalltag und -rhythmus inhaltlich relevante Themenkomplexe entdecken, verstehen und anschließend anwenden können.

Welche Möglichkeiten bieten sich heute für Weiterbildung und berufliche Bildung?


Heute stehen uns eine Vielzahl von digitalen und analogen Bildungsformaten zur Verfügung. 
  • Wie digital darf es für Sie sein? 
  • Wie wichtig ist Ihnen die Zusammenarbeit und der Austausch mit anderen Teilnehmenden im Rahmen von Weiterbildung? 

Lerndschungel

Ein Weiterbildungsportfolio sollte für jeden Lerntypen geeignete Formate bieten: von klassischen Trainings, Workshops und Seminaren, über Online-Kurse bis hin zu Barcamps und kollegialem Austausch. 

Digitale Formate fördern hierbei den Zugang zu Wissen im Moment des Bedarfs. 

Elemente wie Checklisten, Musterschreiben, Videos oder E-Learning-Nuggets sind jederzeit und überall abrufbar und lassen sich in den Arbeitsalltag integrieren.

Weiterbildung und berufliche Bildung werden somit digitaler, selbstorganisierter, gemeinsamer und vielfältiger.

Wie können wir diese Möglichkeiten optimal nutzen? 

Wussten Sie, dass es allein auf Udemy, einer Online-Lernplattform, über 100.000 Kurse gibt und Sie im App-Store aus über 362.700 Apps in der Kategorie „Bildung“ auswählen können?

Wie wähle ich aus dem Angebot einen für mich passenden Kurs aus?

Um sich in diesem Weiterbildungsdschungel zurecht zu finden, braucht es Selbstlernfähigkeit. Unser Modell der Selbstlernfähigkeit beinhaltet 6 Facetten, die jeder Lerner für erfolgreiche Weiterbildung benötigt – bevor es überhaupt an die Fachinhalte geht.


6 Faktoren für erfolgreiches digitales Lernen


MINDSET

beschreibt die Denkweisen, Überzeugungen und Verhaltensmuster bzw. die innere Haltung von Menschen. 

Gerade zum Thema „Lernen“ haben wir oft negativ geprägte Glaubenssätze wie „Das schaffe ich nicht!“ oder „Das kann ich nicht!“.

Ändern Sie Ihre Lerneinstellung!

LERNMOTIVATION

beschreibt die momentane Bereitschaft seine Fähigkeiten auf die Erreichung eines LERNZIELS zu richten und zu koordinieren. 

Wie leicht lasse ich mich beim Lernen ablenken? 

Wie fokussiert kann ich Lernen? 

Warum möchte ich das lernen?

LERNKOMPETENZEN

beschreiben die Auseinandersetzung mit kognitiven Prozessen sowie die Entwicklung von Lernstrategien. Hierbei geht es um effektives Lernen. 
Kann ich Informationen zielführend verarbeiten, Handlungsempfehlungen ableiten und den Transfer in meinen persönlichen (Arbeits-)Alltag herstellen?

SELBSTREFEXTION

bezeichnet die Tätigkeit, über sich selbst nachzudenken. Lernprozesse passieren hauptsächlich „in unserem Kopf“. Nach außen ist oft nicht erkennbar, ob wir lernen. Durch metakognitive Strategien versuchen wir unser Lernverhalten sichtbar und greifbar zu machen.

SOZIALE KOMPETENZEN

sind die Gesamtheit von Fertigkeiten, die für die Gestaltung sozialer Interaktion nützlich oder notwendig sind. Gerade beim kollaborativen Lernen im Austausch mit anderen ist erfolgreiches Lernen ohne situationsangepasste Kommunikation und Gesprächsregeln nicht möglich.

MEDIENKOMPETENZ

ist die Fähigkeit, Medien bedürfnis- und zweckgerecht zu nutzen und mit ihnen verantwortungsvoll umgehen zu können. 

Wollen wir mit Hilfe von digitalen Medien lernen, ist technisches Know-How und die Übertragung von bekanntem Lernverhalten auf neues, unbekanntes Lern-Terrain unabdingbar. 

Sind digitale Medien bereits Lernmedien für Sie?

Machen Sie sich bewusst, 
  • wie Sie am besten lernen
  • mit welchen Medien Sie sich beim Lernen wohlfühlen
  • wie für Sie gelungene Weiterbildung oder berufliche Bildung aussieht. 
Über die Autorin

Simone Engelhard ist geschäftsführende Gesellschafterin der [lernglust], die sie nach ihrer 2-jährigen Weltreise gegründet hat. Die Dipl.-Pädagogin mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung beschäftigt sich mit den Themen „(Digitales) Lernen im Unternehmen“ und „Personalentwicklung in Zeiten digitaler Transformation“. Hierbei ist sie als Unternehmensbegleiterin, Lernexpertin, Lerncoach und Speakerin tätig.

Kontakt: www.lernglust.de | simone.engelhard@lernglust.de | 0176 30421968


Share by: